Die Dreharbeiten begannen am Montag, den 21. September 1998.
Der neueste Film des Spanischen Kultregisseurs wurde beim Festival von Cannes 1999 präsentiert und Pedro Almodóvar wurde dort als bester Regisseur ausgezeichnet.
Sie sind stark, kämpferisch, unabhängig; sie leiden viel und haben den gemeinsamen Wesenszug, daß sie verlassen worden sind, obwohl alle durch und durch Herrinnen über ihre eigene Einsamkeit sind. So sind die Frauen von »Alles über meine Mutter«, dem neuen Film von Pedro Almodóvar, dem dreizehnten in seiner Karriere als Filmregisseur, der am Donnerstag, den 8. April 1999 in Barcelona, der Stadt in der sich der Großteil der Handlung abspielt, vorgestellt wurde und ab Freitag, dem 16. April 1999 am Spielplan der Spanischen Kinos stehen wird.
Als ein Melodrama, das auf die Tränendrüse drückt beschreibt der Film das selbstgewählte Exil einer Mutter namens Manuela (Cecilia Roth), die, nachdem sie 17 Jahre in Madrid gelebt hat, nach Barcelona zurückkehrt, um den Vater ihres Kindes zu suchen (Lola, ein Transvestit, der von Toni Cantó dargestellt wird) und ihm zu sagen, daß selbiger Sohn (Eloy Azorín) gestorben ist. In Barcelona, wird Manuela über einige Frauen die ihr begegnen werden versuchen einen neuen Sinn für ihr Leben zu finden.
»Der Film entstand aus einer der Personen von »Mein blühendes Geheimnis«, Manuela, der Krankenschwester, die am Anfang des Films vorkommt, einer gewöhnlichen Frau, die an dem Training für die Ärzte teilnimmt, die Transplantationen durchführen; in diesem Training, wird einer hypothetischen Mutter der Tod ihres Sohnes mitgeteilt. Da wurde ich mir bewußt, daß es den Frauen besser als den Männern gelang diese Szene und die daraus resultierenden Gefühle rüberzubringen und begann mit dem Gedanken zu spielen einen Film zu drehen, der auf die schauspielerischen Fähigkeiten einiger Personen eingeht, die eigentlich gar keine Schauspieler sind.«, erklärte der Regisseur.
Der Geist von Joseph Mankiewicz, Tennesse Williams und García Lorca hallt in »Todo sobre mi madre« wider, einer zutiefst weiblichen Geschichte, deren Mittelpunkt Manuela Goifman Echevarría darstellt. Sie ist eine in Madrid gestrandete Argentinierin, Krankenschwester, 38 Jahre alt, 1,70 Meter groß, Ex-Amateurschauspielerin und Mutter eines halbwüchsigen Jungen, Esteban, der das Kino, das Theater, die Literatur von Truman Capote liebt und davon träumt, für seine Mutter ein Filmdrehbuch zu schreiben.
In der Nacht seines 17. Geburtstages, besucht er mit seiner Mutter ein Theater um dort das Stück »Endstation Sehnsucht« zu sehen, bei dem Huma Rojo, eine Dame, die wie Bette Davis raucht, die Blanche Du Bois geauso wie Vivien Leigh spielt und ihr Leben süchtig nach Tabak, dem Theater und einer drogenabhängigen Geliebten namens Nina verbringt. Esteban versucht ein Autogramm zu bekommen und stirbt bei einem Unfall. Nachdem Manuela seine Organe gespendet hat, damit sie transplantiert werden können, flieht sie, verrückt vor Schmerz, nach Barcelona, dem Ort, an dem Sie mit Esteban schwanger geworden war.
Konfrontiert mit einer Vergangenheit, die ein turbulentes Geheimnis in sich birgt, sieht Manuela Agrado wieder, die eine Transsexuelle mit einem guten Herzen ist, ihre weiblichen Reize durch Silikon verstärkt hat und durch und durch eine wahrlich felinianische Prostituierte ist. Außerdem lernt sie die großzügige Schwester Rosa kennen, die einem gutbürgerlichen Hause entstammt und Bilder von Chagall kopiert. Außerdem sieht sie Nina und Huma wieder, die im Rahmen ihrer Theatertournee ebenfalls nach Barcelona kommen.
Eine Party mit Cava von Freixenet und Erdnüssen führt zu einem läuternden Geständnis und zu einer wahren weiblichen Verbrüderung. Denn »Todo sobre mi madre« erzählt schamlos über die größte Wunde im Leben einer Frau: der Tod eines Kindes. Er erzählt aber auch über die übermenschliche Kraft einer Frau, den Schmerz dieses Verlustes zu überwinden, über die Möglichkeit des Verzeihens und die unbegrenzte Fähigkeit der weiblichen Seele zum Großmut.
Drei Männer gibt es in »Todo sobre mi madre«, aber sie sind nur Schattengestalten. Da gibt es den Schauspieler, der den brutalen Stanley Kowalski (Carlos Lozano) spielt, einen betagten Vater, der nur noch in der Erinnerung präsent ist (Fernando Fernán Gómez) und Manuel/Lola, ein tödlicher Verführer mit dem Aussehen von Tony Cantó und der Verkleidung von Michael Caine in »Dressed to kill«.